Was brauche ich für diese Schulform?
  1. Versetzung in die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe oder
  2. Mittlerer Abschluss in Form des qualifizierenden Realschulabschlusses oder
  3. Mittlerer Abschluss, der nicht die Anforderungen des qualifizierenden Realschulabschlusses erfüllt, und– eine Durchschnittsnote von besser als befriedigend (< 3,0) in den Fächern Deutsch, Mathematik, erste Fremdsprache und einer Naturwissenschaft sowie– in den übrigen Fächern gleichfalls eine Durchschnittsnote von besser als befriedigend (< 3,0)
  4. Bei 2. und 3. Eignungsprognose der abgebenden Schule bis zum 1. März
Was mache ich da?

In der gymnasialen Oberstufe der Beruflichen Gymnasien arbeitet man neben den allgemeinbildenden Fächern ganz nahe an praktischen Themen der Berufs– und Arbeitswelt.

Der wesentliche Unterschied zur allgemeinbildenden Oberstufe besteht darin, dass das zweite Leistungsfach am Beruflichen Gymnasium in Form einer beruflichen Schwerpunktbildung angeboten wird.

Die Hochtaunusschule bietet die Schwerpunkte Praktische Informatik, Technische Informatik und Mechatronik an.

Was nehme ich mit?

Das Beruflichen Gymnasium endet mit der allgemeinen Hochschulreife (Abitur), mit der man an allen Universitäten und Hochschulen jeden Studiengang bzw. jede Fachrichtung studieren kann.

Welche Wege stehen mir danach offen?

Mit dem Abitur an der Hochtaunusschule kann man grundsätzliche an allen Universitäten und Hochschule jeden Studiengang bzw. jede Fachrichtung studieren. Die technische Schwerpunktbildung in unserer Oberstufe bereit besonders gut auf ein Studium im MINT-Bereich vor. Sie ist auch eine sehr gute Basis für ein duales Studium oder eine Ausbildung in diesem Bereich.

Kooperation mit Hochschule und Wirtschaft
  • In den Schwerpunkten Praktische Informatik und Technische Informatik erhalten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit an der Hochschule Darmstadt (h_da) im Rahmen eines Frühstudiums das Vorlesungsmodul Objektorientierte Programmierung zu absolvieren und 5 Credit Points für ein späteres Studium zu erwerben.
  • Im Schwerpunkt Mechatronik ist eine vergleichbare Kooperation mit der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Friedberg geplant.

Infovideo zum Beruflichen Gymnasium

Schwerpunkte im Beruflichen Gymnasium

Praktische Informatik
In den Kursen des Schwerpunkts in der Einführungsphase werden die Grundlagen der Programmierung vermittelt sowie die Funktionsweise von IT-Systeme erarbeitet. In den Leistungskursen Objektorientierte Softwareentwicklung, Datenkommunikation und Datenbanken der Qualifikationsphase werden Fachkenntnisse und -qualifikationen vermittelt, die in unterrichtsbegleitenden Programmierprojekten bei der Entwicklung komplexer Programme angewendet werden.

Die entwickelten Programme decken ein breites Spektrum von Anwendungsbereichen ab beginnend mit Einzelplatzanwendungen aus dem Spielebereich wie z.B. Minesweeper oder Asteroids über lernunterstützende Anwendungen wie Flashcard-Applikationen bis hinzu Client-Server-Systemen wie Chat-Anwendungen oder Netzwerkspiele. Die erworbenen Kenntnisse befähigen die Schüler im Team das Modell einer Fertigungsstraße zu automatisieren oder unter Einbeziehung von Datenbanksystemen Anwendungen für das Internet zu entwickeln.

Die unterrichtete Programmiersprache Java eröffnet zudem die Möglichkeit, Applikationen für die Mobilplattform Android oder iOS zu entwickeln. So wurde z.B. im Rahmen des Leistungskurses Datenkommunikation eine schuleigene Vertretungsplan-App für Android und im Rahmen einer AG eine iOS-Variante der App entwickelt.

Technische Informatik

Der Unterricht im Schwerpunkt Technische Informatik ist geprägt von Projektarbeit, bei der die Schülerinnen und Schüler sowohl die Hardware erstellen als auch die für die Ansteuerung notwendige Software programmieren. Ausgehend von einem Ampelprojekt in der Einführungsphase erweitern die Lernenden sukzessive ihre Programmierkenntnisse und ihr elektrotechnisches Wissen, sodass sie in der Qualifikationsphase unter anderem autonom fahrbare Roboter und die Steuerung von elektronischen Geräten programmieren. Daneben haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, eigene Projektideen zu realisieren. So wurden in den Vorjahren unter anderem ein elektronisches Mischpult und die Visualisierung für ein Foucaultsches Pendel (Gemeinschaftsprojekt mit dem Fachbereich Physik) entwickelt. Betriebsbesichtigungen und Gespräche mit Fachleuten ergänzen den Bezug zur Praxis und helfen bei der Studien- und Berufswahlentscheidung.

Mechatronik

Auch im Schwerpunkt Mechatronik spielt die Projektarbeit bereits in der Einführungsphase eine zentrale Rolle. So fertigen die Schüler den Miniroboter „MOPS“, der selbstständig seine Umgebung erkunden kann. Dieser Lernträger, der die Bereiche Mechanik- und Elektronik übergreifend miteinander verbindet, ermöglicht die Verknüpfung theoretischer wie auch praktischer Inhalte.

Das Kursangebot der Qualifikationsphase bietet neben dem Erlernen der Grundlagen des Projektmanagements auch die Möglichkeit ein „echtes“ Projekt zu planen und umzusetzen. Im Rahmen von Wettbewerben sind jährlich wechselnde, konstruktive Aufgaben­stellungen nach detaillierten Vorgaben zu bewältigen. So wurde in einem Wettbewerb ein Aussichts­turm konstruiert oder die Tribünenüberdachung eines Fußballstadions. Um dem beruflichen Schwerpunkt „Mechatronik“ besser gerecht zu werden, wurden die Aufgabenstellungen innerhalb des Kurses noch um weitere Funktionseinheiten erweitert. In den Wettbewerben konnten sich die Schüler der Hochtaunusschule Oberursel durch stets durch vordere Plätze auszeichnen.

Im Jahr 2015 wurde ein von der Fa. Heraeus gesponserter Bausatz eines 3D-Druckers angeschafft und gemeinsam im Kurs montiert. Dabei stellte sich den Schülern eine Vielzahl von Herausforderungen, die man auch innerhalb von industriellen Prozessen erwarten würde. Nach Fertigstellung des 3D-Druckers wurde der fertige Drucker von den Schülern Vertretern der Fa. Heraeus präsentiert und auch im Rahmen des Tages der offenen Tür Interessenten vorgestellt.

Im Folgejahr wurde der 3D-Drucker für die Fertigung von Schülerprojekten eingesetzt. Dabei wurden eine Vielzahl von erlernten Fähigkeiten des Berufsschwerpunkts zusammengeführt. Die Schüler hatten in Kleingruppen Lösungen für selbst gestellte Konstruktionsaufgaben entwickelt und optimiert. Das Highlight war sicherlich ein voll funktionsfähiger Stabilisator für eine Action-Kamera („Gimbal“), der die Kamera – und damit das Bild – bei unkoordinierten Bewegungen mittels Beschleunigungssensoren und Elektromotoren ruhig hält.